Der erste Eindruck zählt – Das Bewerbungsfoto

Der erste Eindruck ist da, um zu beeindrucken. Dass dies nicht immer allein von Ihrem Foto abhängt ist klar. Dennoch möchte sich Ihr zukünftiger Arbeitgeber ein Bild von Ihnen machen, weshalb das Bewerbungsfoto heut noch immer zum Standard einer Bewerbung gehört. Obwohl seid der Einführung des Antidiskriminierungsgesetzes (AGG) das Beifügen eines Bewerbungsfotos keine Pflicht mehr darstellt und Ihnen im Grunde die Wahl selbst überlassen wird, ist ein Porträt von Ihnen noch immer zu empfehlen.

Grundvoraussetzung für Ihr gutes Profil

Dabei geht es natürlich weniger darum sich besonders beeindruckend oder erotisch darzustellen – immerhin geht es nicht um Ihr Profil in einer Online Singlebörse – als vielmehr darum, dem Unternehmen auf visueller Ebene zu zeigen, dass Sie zu ihm passen. Mit Ihrem Foto sollen Sie den Eindruck erwecken, dass Sie für die angestrebte Stelle geeignet erscheinen und sich in die Strukturen und das Team gut einfügen. Daher sollten Sie Ihr Foto auch der angestrebten Position anpassen. Sie möchten sich in einer Kanzlei als Rechtsanwaltsgehilfin bewerben, dann neben Sie Abstand von kreativen Experimenten und entscheiden sich für eine konservative Version.

Andersherum gilt: Ein bisschen Kreativität schadet der gesamten Bewerbung und auch Ihrem Foto nicht, wenn Sie in der Kreativbranche Fuß fassen möchten.

Bitte beginnen Sie jetzt nicht in der Kostümkiste zu graben und sich zu verkleiden. Vielmehr sollten Sie ein stimmiges Bild abgeben, dass sowohl ein Stück weit Ihre Persönlichkeit zeigt, als auch zum Image des Unternehmens passt.

Die Bilder müssen professionell gemacht sein

Ein gelungenes Bewerbungsfoto erhalten Sie nur, wenn Sie sich von einem  Profi fotografieren lassen. Einzige Ausnahme: Der Bewerber ist selbst Fotograf! Für alle anderen ist der Besuch in einem Fotostudio unerlässlich. Denn in den Details erkennt der potenzielle Arbeitgeber sofort, ob die Bilder aus Ihrer Hand oder der eines Fotografen stammen. Licht und Hintergrund sowie Ausschnitt und Farbe weisen darauf hin. Und wenn Ihnen schon ein paar Euro für die Erstellung von professionellen Bildern zu viel erschienen, dann wird der Arbeitgeber an Ihrem grundsätzlichen Willen, den Job bekommen und arbeiten zu wollen, zweifeln. Den Preis sollten Sie zahlen.

Worauf Sie unbedingt achten sollten

Zu den absoluten Tabus bei Bewerbungsfotos gelten private Aufnahmen, Bilder Ihres ganzen Körpers oder Gruppenbilder. Auch sexy Posen, aufwändige Inszenierungen aller Art und unangemessene Kleidung, ungemachte Haare oder auffälliges Make-up sind absolute No-gos. Das Motto lautet also: Mit Selfies oder einem Schnappschuss haben Sie keine Chance! Bleiben Sie beim Thema und machen keine Faxen vor der Kamera. Wenn Sie nicht wissen, wie Sie sich verhalten sollen, lassen Sie sich beim Fototermin Profi beraten. Es ist sein tägliches Brot. Vertrauen Sie auf seine Erfahrung und sehen ihn als optimalen Ratgeber für das perfekte seriöse Bild. Es ist seine Pflicht Sie auf bestimmte Unstimmigkeiten hinzuweisen und keineswegs als Kritik an Ihrer Person gedacht.

Daher beachten Sie am besten folgende Tipps:

  •   Schenken Sie kein Lachen, sondern ein Lächeln. Ein netter, leicht lächelnder Gesichtsausdruck ist optimal. Öffnen Sie Ihren Mund dabei nur insoweit, dass man Ihre Zähne nicht unbedingt sieht. Der Gesichtsausdruck sollte sympathisch sein.
  •   Üben Sie vor dem Spiegel für Ihren Termin!
  •   Vermitteln Sie durch Ihre Körperhaltung ein positives Bild von sich. Halten Sie Blickkontakt auch wenn Sie sich leicht über die Schultern drehen sollten. Sehen Sie Ihrem zukünftigen Chef direkt in die Augen. Ihr Blick sollte wach und direkt sein.
  •   Achten Sie auf eine ordentliche Frisur. Nicht nur ein guter Haarschnitt macht sich vor den Bewerbungsfotos bezahlt, sondern auch die Pflege der Haare. Fettiges, schuppiges, schlecht gefärbtes oder ungepflegtes Haar sollten Sie vermeiden.
  •   Auch bei der Auswahl von Schmuck gilt: Weniger ist mehr. Gegen dezente Ohrringe bei Frauen ist sicher nichts einzuwenden. Auch eine zierliche Kette können Sie tragen. Am besten aber nicht beides gleichzeitig. Nichts soll von Ihnen ablenken. Das gilt insbesondere für Piercings.
  •   Verzichten Sie auf Ihre Piercings und verdecken Sie Tattoos, wenn Sie sich bei eine eher konservativ ausgerichteten Unternehmen bewerben. Wenn Sie später den Job haben und man sich über den ersten Eindruck hinweg ein Bild von Ihnen machen konnte, können Sie Ihren Körperschmuck überdenken. Bis dahin: Legen Sie sich nicht selbst zu Beginn Ihrer Karriere Steine in den Weg!
  •   Bei Männern gilt: Das Hemd sollte gebügelt und geschlossen sein. Sofern Sie einen Anzug tragen, sollten Sie auch über an eine passende Krawatte denken, die ebenfalls ordentlich gebunden sein muss.
  •   Gleiches Recht für Frauen: Fällt die Kleiderwahl auf eine Bluse, dann sollte diese nicht zu weit offen sein (max. 1-2 Knöpfe), so dass man zwar Ihren Hals sehen kann, Sie aber keine tiefen Einblicke in Ihr Dekolleté  Auch schulterfreie Kleidung sollten Sie nicht anziehen. Ein abgefallener Knopf oder schlecht angenähter fällt im Übrigen auch auf.
  •   Ihre Garderobe sollte nicht von Ihnen ablenken: Starke Muster und grelle Farben sollten Sie daher nicht verwenden.
  •   Sofern Sie das Studio kennen, wäre es optimal, wenn Ihre Kleidung mit der Farbe des Hintergrund harmoniert
  •   Das Bewerbungsfoto ist stets ein Halbporträt! Man sollte daher Ihren Kopf und die Ansätze Ihrer Brustpartie erkennen.
  •   Glänzen Sie, aber bitte nicht im Gesicht! Pudern Sie Ihr Gesicht leicht ab oder benutzen Sie es vor der Aufnahme ein Taschentuch um sich abzutupfen. Unschön glänzende Haut , Augenringe und grelle Hautrötungen machen sich nicht gut.
  •   Schwarz-Weiß oder Farbe? Das ist Geschmackssache, jedoch sollten Sie vor allem bei Bildern in schwarz-weiß darauf achten, dass die Beleuchtung optimal ist, so dass keine gruseligen Schlagschatten entstehen. Bei Farbfotos wiederum darf das Licht nicht zu grell sein, damit Sie nicht krank oder zu blass wirken und die optimale Tiefe erzeugt wird.
  •   Wählen Sie ein Hochformat. Zwar haben Sie bei den Formaten die freie Wahl. Selten ist jedoch das Querformat und meist der kreativen Branche vorbehalten.

Oder lassen Sie gleich verschiedene Fotos erstellen, um diese je nach Beruf wechseln zu können

Alles ist machbar

Wenn Sie die oben genannten Hinweise versuchen umzusetzen und diese Checkliste verwenden, sind Ihre perfekten Bewerbungsbilder schon so gut wie erledigt. Zu guter Letzt sollten Sie natürlich stets aktuelle Bilder einreichen. Das heißt nun nicht, dass Sie wöchentlich Bewerbungsbilder für Ihre Bewerbungsmappe machen sollen, wenn Sie gerade auf Jobsuche sind. Aber eine Bild von sich als Studenten während des Studiums mit Mitte Zwanzig einzureichen, weil Sie es gerade noch zur Hand haben, geht natürlich nicht, wenn Sie bereits Mitte Vierzig sind sich beruflich umorientieren möchten. Lassen Sie keinen Zweifel an Ihrer Person! Spätestens beim Vorstellungsgespräch würde es dann merkwürdig. Es nutzt Ihnen also nichts, wenn Sie an den Bewerbungsfotos sparen. Auch Berufseinsteiger sollten einmal in gute Bilder investieren.

Formelles

Sofern die Bewerbung in Schriftform eingereicht und die Rechtschreibung und Grammatik geprüft werden sollen, können Sie das Deckblatt oder den Lebenslauf – je nachdem an welchem Platz Ihr Foto enthalten ist – in sehr guter Qualität und in Farbe ausdrucken. Im Anschreiben  hat Ihr Bewerbungsfoto nichts zu suchen. Früher war es üblich das Foto aufzukleben.

Wenn Sie diese eher antiquierte Art wählen möchten, vergessen Sie jedoch nicht Ihr Foto auf der Rückseite mit Ihrem Namen zu versehen. So kann der Personaler, falls sich das Foto gelöst hat, Ihr Bild auch Ihrer Bewerbung zuordnen und Ihnen bei Bedarf antworten. Bei der digitalen Bewerbung via E-Mail fügen Sie das Foto an der entsprechenden Stelle Ihrer Dokumente ein und machen daraus eine einzige PDF-Datei.