Mobbing ist in deutschen Unternehmen und Betrieben weiter verbreitet als so mancher Arbeitgeber oder Arbeitnehmer denkt. Laut neuesten Studien finden fast 60 Prozent aller Mobbing-Attacken am Arbeitsplatz statt. Das Getratsche und Geläster, aber auch Drohungen sorgen in Büros oder Produktionsstätten für ein schlechtes Arbeitsklima. Selbst nach außen sind die Auswirkungen spürbar. Die Folgen von Mobbing sind in vielen Fällen aber noch viel weitreichender und können die Geschädigten ihr Leben lang verfolgen.
Mobbing-Opfer können durch die Attacken schwer krank werden
Viele Menschen gehen davon aus, dass nur schwache, verschrobene, ältere oder dicke Menschen gemobbt werden. Dies ist allerdings ein Irrtum. Neueste Studien zeigen, dass die Persönlichkeit keine Rolle spielt und nahezu jede Position in den Unternehmen der verschiedenen Branchen betroffen sein kann. Mobbing-Opfer können durch die andauernden Attacken schwer krank werden. Schon zu Beginn leiden Gemobbte unter einem:
– geringeren Selbstwertgefühl
– Selbstbeschuldigungen
– Isolation und Einsamkeitsgefühlen
– Angst und Traurigkeit
Schnell kommt es durch das Mobbing auch zu Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Störungen. Auch ein mulmiges Bauchgefühl, Krämpfe, Magenschmerzen nach dem Essen oder Durchfälle können eine Folge dieser andauernden Belastung sein. Des Weiteren sind Depressionen möglich und die Sucht- und Suizidgefährdung ist sehr hoch. Mobbing-Opfer sind in vielen Fällen daher sehr lange krankgeschrieben.
Die Ursachen für Mobbing sind sehr unterschiedlich
In vielen Situationen des täglichen Berufslebens gibt es verschiedene Konflikte, die nicht als Mobbing gezählt werden können. Enden diese Konflikte aber nicht und arten in Schikanen, Anfeindungen, Beleidigungen und sogar Übergriffe aus, sieht dies ganz anders aus. Auslöser für diese Konflikte sind in vielen Fällen mangelnde Kommunikation, organisatorische und strukturelle Ursachen sowie falsche oder auch eine fehlende Führungskompetenz der Vorgesetzten. Durch das Mobbing einzelner leidet in vielen Unternehmen aber nicht nur das Mobbing-Opfer. Diese Belastungen wirken sich auf das gesamte Betriebsklima aus und das Vertrauensverhältnis der Mitarbeiter untereinander wird in Mitleidenschaft gezogen. Auch nach außen kann Mobbing im Unternehmen negative Auswirkungen haben. Das Betriebsklima spricht sich vielerorts durch Mundpropaganda herum und kann potenzielle Mitarbeiter von einer Bewerbung abhalten. Viel schlimmer und vor allem rasant kann sich eine negative Kritik auf den Social Media Kanälen auswirken.
Sind Vorfälle bekannt, muss in einem Unternehmen umgehend gehandelt werden
In erster Linie haben der Arbeitgeber und seine Führungsriege für ein gutes Arbeitsklima zu sorgen. Es ist seine Verantwortung und auch seine rechtliche Verpflichtung. Wer sich gemobbt fühlt, sollte daher sofort handeln und seinen Vorgesetzten oder auch direkt den Arbeitgeber informieren. Es können immer nur Konsequenzen gezogen werden, wenn der Arbeitgeber Kenntnis von den Vorkommnissen in seinem Unternehmen hat. Wer sich nicht alleine traut, kann sich Unterstützung durch einen Kollegen suchen. Gehen die Attacken direkt vom Arbeitgeber oder vom Vorgesetzten aus, helfen auch Frauenvertretungen, Betriebs- und Personalräte sowie die Gewerkschaften der einzelnen Branchen. Bisher ist es leider so, dass Mobbing nicht strafrechtlich verfolgt wird. Allerdings kann gegen die Methoden des Mobbings vorgegangen werden. Die Vorfälle können zum Beispiel bei Verleumdungen, Beleidigungen, Stalking oder bei sexuellen Übergriffen bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.
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