Der Arbeitsmarkt befindet sich weltweit im Wandel. Heute ist es wesentlich schwerer für junge Menschen sich beruflich zu orientieren. Nicht nur das Angebot an Ausbildungsstellen und Studiengängen ist wesentlich größer geworden, auch steigt die Anzahl an Hochschulabsolventen seit Jahren konstant an. Wer Studiengänge wie Rechtswissenschaft oder Medizin wählt, hat in vielen Fällen schon einen sehr konkreten Plan, welche berufliche Karriere er verfolgen will. Eine frühe Spezialisierung kann die Jobchancen in vielen Fällen maßgeblich verbessern und erleichtert die Orientierung. Bei anderen Studiengängen bleiben die Vorstellungen über berufliche Perspektiven oft nur im Vagen. Viele fragen sich daher, wie die Jobchancen nach einem Masterstudium heute aussehen.

Anforderungen an Hochschulabsolventen sind hoch

Durch die Umstrukturierung des Hochschulbetriebs auf die international anerkannten Bachelor- und Masterabschlüsse, haben sich zahlreiche Aspekte des Studiums verändert. Vor allem der Leistungs- und Zeitdruck hat sich enorm verstärkt. Dies macht sich auf unterschiedlichen Ebenen bemerkbar. Depressionen, Burnout, Studienabbruch. Während akademische Ghostwriter noch vor einiger Zeit kaum eine Rolle spielten, lassen heute zunehmend mehr Studenten ihre wissenschaftlichen Arbeiten von professionellen Ghostwriter anfertigen. Auch wenn manche diesen Umstand, der in den meisten Fällen kaum nachweisbar ist, als schleichenden Verlust der Integrität von Hochschulabsolventen kritisieren, darf man die Kompetenzen akademischer Nachwuchskräfte nicht alleine auf die Abschlussarbeiten reduzieren.

Ohne Eigeninitiative geht nichts

Die Zeiten, in denen ein Universitätsabschluss eine Freikarte für eine erfolgreiche Karriere war, sind lange vorbei. In erster Linie sind die Berufsaussichten neben den Qualifikationen von den persönlichen Fähigkeiten abhängig, dabei spielen die Fähigkeiten zunehmend die wichtigere Rolle. Während Arbeitgeber früher vor allem auf die Qualifikationen achteten, spielen universitäre Abschlüsse in einigen Branchen heute nur eine Nebenrolle, wenn der Bewerber unter Beweis stellen kann, dass er ein geeigneter Kandidat ist. Das lässt sich selbstverständlich nicht auf alle Branchen übertragen, oftmals bleibt ein akademischer Abschluss berechtigterweise Grundvoraussetzung, etwa in der Medizin. Ein 23-jähriger Hochschulabsolvent mit einem Master in E-Commerce allerdings, hat nicht unbedingt bessere Chancen als ein Unqualifizierter, der über jahrelange Berufserfahrung und entsprechende Expertise verfügt.

Die eigentliche Zielsetzung bei der Umstrukturierung auf Bachelor- und Masterabschlüsse war es, Hochschulabsolventen den Einstieg in den Beruf zu vereinfachen. Die Praxis zeigt jedoch, dass Studenten, die sich während ihrem Studium durch besonderes Engagement auszeichnen, etwa durch Auslandssemester, Praktika oder ähnlichem, deutlich bessere Einstiegschancen haben, als solche, die nur ihr Regelstudium absolviert haben.

Perspektiven sind stark vom Studienfach abhängig

Selbstverständlich hat die Masterarbeit noch immer einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftigen Karrierechancen von Akademikern. Das ist nicht zuletzt auch ein Grund dafür, dass zunehmend mehr Studenten beim Schreiben ihrer Masterarbeit spezialisierter Dienstleister in Anspruch nehmen. Noch relevanter für die beruflichen Perspektiven nach dem Studium als die Note der Masterarbeit ist allerdings das jeweilige Studienfach.

Aktuell wird vor allem davon ausgegangen, dass die besten Berufschancen bestehen, wenn ein Masterstudium in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) absolviert wird. Auch Bauingenieurwesen und Architektur bieten neben Rechtswissenschaften und Medizin noch immer sehr gute Karrieremöglichkeiten für Hochschulabsolventen. Wer seine Jobchancen nach dem Studium möglichst realistisch einordnen möchte, sollte in diesem Zusammenhang nicht nur den aktuellen Bedarf des Arbeitsmarktes berücksichtigen. Die Zahl der Studienabsolventen steigt seit einigen Jahren rapide an, nach durchschnittlich fünf Jahren schaffen es Studenten bis zum Masterabschluss.

Fazit

Noch immer ist die Arbeitslosenquote unter Akademikern am geringsten. Insbesondere Masterabsolventen gelingt in vielen Fällen direkt im Anschluss an das Studium der Berufseinstieg. Man kann davon ausgehen, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen wird, maßgeblich durch die zunehmende Akademisierung der Arbeitswelt und den demografischen Wandel. Doch auch wenn die Jobchancen für Hochschulabsolventen grundsätzlich gut aussehen, ein  Masterabschluss muss noch lange nicht das Ende der beruflichen Qualifikation darstellen.

Um seine Chancen auf eine erfolgreiche Karriere zusätzlich zu erhöhen, ist es mittel bis langfristig sicherlich notwendig, sich zu spezialisieren und weiterzubilden. Vor allem auch die rasante Entwicklung der Arbeitswelt macht es unausweichlich, dass bestimmte Studieninhalte, Konzepte oder Ansätze schon nach kurzer Zeit nicht mehr aktuell sind. Durch eine zusätzliche Spezialisierung lässt sich der Weg der eigenen beruflichen Laufbahn zudem auch aktiv mitbestimmen. Auf lange Sicht ist es ohnehin nur dann möglich, erfolgreich in seinem Beruf zu arbeiten, wenn die damit verbundene Tätigkeit auch den eigenen Interessen entspricht.