Ihre Bewerbung mit dem richtigen Lebenslauf gestalten
Die meisten Studenten werden sich im Laufe Ihres Studiums – und natürlich auch danach – das eine oder andere Mal bewerben – sei es um einen Studentenjob oder ein Stipendium. In diesem Artikel erhalten Sie einige Tipps für die Gestaltung Ihres Lebenslaufes an die Hand. Was gehört in den Inhalt eines Lebenslaufs und in welcher Reihenfolge? Sie finden hier keine Muster oder Vorlagen, doch viele Anregungen, die Ihren Lebenslauf einzigartig und vorteilhaft machen werden. So heben Sie sich positiv von anderen Bewerbern ab und machen auf Anhieb den perfekten Eindruck!
Der Aufbau Ihres Lebenslaufs
Das Foto in Ihrem Lebenslauf
Lassen Sie bei der Auswahl eines Fotos für Ihren Lebenslauf höchste Sorgfalt walten: Sind Sie angemessen gekleidet (zum Beispiel Bluse oder Hemd)? Gefallen Sie sich auf dem Foto selbst? Wirken Sie auf dem Foto freundlich und zuverlässig? Je nachdem, auf welche Position Sie sich bewerben, kann es auch erforderlich sein, dass Sie auf dem Foto besonders selbstbewusst oder frech wirken. Sollten Sie kein passendes Foto zur Hand haben, so scheuen Sie nicht davor zurück eines von einem Fotografen erstellen zu lassen. Bitten Sie den Fotografen daraufhin Ihnen eine digitale Datei des Bildes zu geben, damit Sie diese in den Lebenslauf einfügen können.
Viele fotografisch begabte Studenten zücken auch die eigene Kamera und schießen ein Selbstportrait. Wird das Foto fachgerecht zugeschnitten, fällt es nicht einmal dem erfahrenen Personaler auf, dass es sich um ein selbst fotografiertes Bild handelt.
Wichtig ist nur, dass Ihr Bewerbungsfoto professionell wirkt, denn das Bild eines Lebenslaufes beeinflusst den Personalverantwortlichen – ob bewusst oder unbewusst.
Hat Ihre Bewerbung ein Deckblatt? Dann gehört das Foto auf das Deckblatt.
Der Kopf Ihres Lebenslaufs
Ganz oben neben dem Foto sollten Ihre persönlichen Daten stehen – Name, Adresse, Geburtsdatum und –Ort. Ein zweiter Vorname darf auch verschwiegen werden. Die Angabe eines Familienstands und die Nennung von Kindern sind im Lebenslauf freiwillig. Allerdings kann sich ein Personaler anhand solcher Daten ein besseres Bild von Ihrer Person machen. In den Kopf gehört ebenfalls Ihre Staatsangehörigkeit.
Schulausbildung
Unter den Kopf gehört die Schulausbildung. Nennen Sie die Zeiträume Ihres Schulbesuchs, den Schultyp und –ort, den Namen der Schule und den Schulabschluss
Tipp: Es empfiehlt sich den jeweils höchsten Schul- und Bildungsabschluss fett hervorzuheben.
Wer will, kann seine Abschlussnote nennen. Sollte die Abschlussnote nicht besonders gut sein, kann es vorteilhaft wirken sie zu verschweigen.
Sollten Sie sich bei einzelnen Daten nicht mehr sicher sein, scheuen Sie sich nicht davor Ihre Zeugnisse herauszukramen und nachzusehen.
Berufsausbildung
Unter die Schulausbildung gehört – falls vorhanden – die Berufsausbildung. Nennen Sie den Zeitraum, in welchem Sie die Ausbildung absolviert haben, den Namen der Ausbildung sowie den Ausbildungsbetrieb und die Berufsschule (Name und Ort der Berufsschule). Den Berufsabschluss können Sie – wie den höchsten Schulabschluss – fett unterstreichen, sodass ein Personaler, der Ihren Lebenslauf sieht, sofort einen guten Überblick bekommt.
Beachten Sie auch hier die Hinweise zur Abschlussnote wie bei der Schulausbildung.
Studium
Sie können diesen Abschnitt auch – in Anlehnung an „Schulausbildung“ und „Berufsausbildung“ „Akademische Ausbildung“ nennen. Manche Studenten schließen ein Studium ab oder brechen ein Studium ab, bevor sie ein neues beginnen.
Nennen Sie hier Zeitraum, Fachrichtung, ggf. Ihren Studienschwerpunkt, Namen und Ort der besuchten Hochschule und den noch zu erreichenden bzw. erreichten Abschluss. Sollten Sie das Studium bereits abgeschlossen haben, unterstreichen Sie den Abschluss fett, wenn Sie das wollen.
Auch hier können Sie Ihre Abschlussnote nennen.
Berufserfahrung
In die Kategorie „Berufserfahrung“ können Sie Ihre Tätigkeiten unter Angabe des Zeitraums, der Berufs- oder Tätigkeitsbezeichnung, des Unternehmens mit Ort und einer kurzen Zusammenfassung der ausgeübten Tätigkeit nennen.
Tipp: Sollten Sie eine Tätigkeit nach ein paar Tagen abgebrochen haben, sollten Sie diese Tätigkeit lieber nicht im Lebenslauf nennen. Auch wenn Ihnen auffallen sollte, dass Sie in kurzer Zeit zu viele Jobs hatten, bietet es sich an, vor allem diejenigen zu nennen, die für die Stelle, auf die Sie sich bewerben, relevant sind, zu nennen. Überfrachten Sie Ihren – hoffentlich – zukünftigen Arbeitgeber nicht mit Informationen, sondern filtern die wichtigsten Daten heraus und lenken die Aufmerksamkeit auf Dinge, die für die Stelle, für die Sie sich bewerben, von Vorteil sind:
Bewerben Sie sich beispielsweise für eine Stelle im Marketing, streichen Sie den Job bei der Bäckerei lieber heraus, damit die Tätigkeit in der Werbeagentur voll zur Geltung kommt. Bye the way: Achten Sie bereits während Ihres Studiums darauf, möglichst solche Jobs anzunehmen, die Ihnen nach Abschluss des Studiums Karrierevorteile verschaffen können. Das heißt Jobs, für die vor allem Akademiker oder Studenten in höheren Semestern eingestellt werden. Manchmal bietet sich nach Abschluss des Studiums die Möglichkeit zu dem einen oder anderen Arbeitgeber, bei dem man bereits während der Studienzeit gearbeitet hat, zurückzukehren.
Zusatzqualifikationen
Bereits während des Studiums macht es Sinn bestimmte Zusatzqualifikationen zu erwerben, beispielsweise html, sollten Sie gern in den Internetbereich einsteigen wollen.
In diese Kategorie gehören auch Ehrenämter, Praktika und Auslandssemester.
Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
In dieser Kategorie können Sie nicht nur Ihren Führerschein und Fremdsprachen nennen, sondern auch Ihren Kenntnisstand bestimmter Programme (z. B. Excel) und andere Weiterbildung (z. B. Interkulturelle Kompetenz).
Sonstiges
In der Kategorie „Sonstiges“ können Sie Ihre Hobbies nennen, falls Sie denken, dass diese für diese Bewerbung von Vorteil sind. Unter dem Punkt „Sonstiges“ haben Sie auch Platz, um eventuelle Lücken im Lebenslauf zu erklären.
Ganz unten im Lebenslauf stehen Ort und Datum, bei einer postalischen Bewerbung kommt noch die Unterschrift hinzu.
In welcher zeitlichen Reihenfolge muss der Lebenslauf sein?
In Bezug auf die zeitliche Reihenfolge gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: In der chronologischen Reihenfolge wird Ihr Aufstieg sichtbar. Viele Personaler haben kein Interesse daran, welche Grundschule der Bewerber besucht hat. Deshalb bietet sich auch die amerikanische Reihenfolge an: In der amerikanischen Reihenfolge (gegenchronologisch) bekommt der Personaler sehr schnell einen Überblick. Auch können Sie Ihren Lebenslauf nach schulischen und beruflichen Ausbildungen staffeln.
Das Format und Design Ihres Lebenslaufs
Gängig ist für Lebensläufe, diese in Microsoft Word zu erstellen und als PDF abzuspeichern. Heben Sie sich sowohl die Word-Datei als auch die PDF-Datei auf. Bei Ihrer nächsten Bewerbung können Sie dann die alte Datei an die jeweilige Bewerbung anpassen, das Datum und andere Dinge aktualisieren und die Datei erneut verwenden.
Verzichten Sie bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs am besten auf alles Überflüssige, sodass sich derjenige, der den Lebenslauf sichtet, auf das Wesentliche konzentrieren kann. Sie müssen kein Design bzw. bestimmtes Layout für Ihren Lebenslauf entwerfen. Ausnahme: Sie bewerben sich für einen kreativen Job (zum Beispiel im Design-Bereich). In diesem Fall achten Sie jedoch gut darauf, den richtigen Ton – bzw. die richtige Farbe und Form – zu treffen.
Muss der Lebenslauf auf eine Seite passen?
Im Laufe Ihres Lebens werden Sie feststellen, dass es – vor allem dann, wenn man freiberuflich für viele Auftraggeber tätig ist – unmöglich ist den Lebenslauf – auch bei Weglassen der Grundschulausbildung oder Berufsausbildung – auf eine Seite zu bekommen. Viel Erfolg bei Ihren Bewerbungen!
Der Artikel ist ausführlich geschrieben. Ich hätte dazu noch zwei Anmerkungen. Auf welche Grundschule man ging, interessiert wahrscheinlich die wenigsten Personaler. Hier gebe ich z.B. nur meinen Realschulabschluss und Fachoberschulabschluss an. Verschiedene Jobs sind unterschiedlich zu beurteilen. Am obigen Beispiel könnte es Sinn machen, den Job beim Bäcker im Lebenslauf zu lassen, wenn man sich bei einem Unternehmen im Bereich Lebensmitteleinzelhandel bewirbt oder zeigen möchte, dass man Einsatz bringt und auch „unangenehme“ Tätigkeiten machen kann. Bei der Stelle Bäcker könnte man z. B. hervorheben, das man dadurch den Umgang mit verschiedenen Kundentypen gelernt hat oder auch Tagesabläufe in einem Betrieb.
Hallo Andreas,
das ist ja wirklich sehr hilfreich. Ich habe schon sehr lange keinen Lebenslauf mehr geschrieben und wenn ich wieder machen müsste, hätte ich bestimmt etwas vergessen. Danke für diesen informativen Beitrag!
Schönen Tag!
Liebst Linni
http://www.linnisleben.de
Hallo Andreas,
ich kann dir nur zustimmen wie wichtig gute und professionelle Bewerbungsunterlagen sind. Leider ist das selbst in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und ich habe leider viel mit Bewerbungsunterlagen zu tun, die nicht vollständig und fehlerfrei sind. Besonders bei den Fotos scheint es sich noch nicht herumgesprochen zu haben dass man kein Urlaubsfoto verwendet auf dem man den Partner einfach „wegschnipselt“ … schlimm ;-).
lg
Nena
Eine wirklich gute Übersicht, vielen Dank! Es ist schon eine Weile her seit ich meinen Lebenslauf das letzte mal angepasst habe, dabei ist es wichtig ihn aktuell zu halten. Ich verfasse meinen seit Jahren nur noch auf Englisch und im englischen Format, aber deine Übersicht ist trotzdem sehr hilfreich.
Liebe Grüße
Sybille von Billchen’s Beauty Box
[…] Bewerbung parat zu haben, denn der Personaler wird sicher auf den Lebenslauf zu sprechen kommen. Wie Du diesen gestaltest, erfährst Du hier. Das Gute am Videogespräch ist, dass kleine Spickzettel, zum Beispiel zu den Eckdaten des […]