7 Werte in der Familie
und
wie du diese mit kleinen Tipps in deinen Alltag einfließen lassen kannst

Inhalt

Erwischt Du dich auch täglich bei dem Gedanken:
„Was ist mir wichtig?“
„Was gebe ich meinem Kind in seinem Leben mit?“
„Bin ich gut so wie ich bin?“
„Was kann ich verbessern? – Wenn nicht sogar perfektionieren?“

Sei perfekt unperfekt

Es bringt dir nichts zu hohe Ansprüche zu haben, die du am Ende des Tages nicht erfüllen kannst und dich dieses frustriert.
Minimiere lieber deine Ansprüche und reflektiere alleine oder mit deinem Kind z. B. wenn du dieses abends ins Bett bringst, was an dem Tag gut gelaufen ist.

Am besten versucht ihr drei Dinge zu finden über die sich dein Kind gefreut hat und drei Dinge über die du dich gefreut hast / die dir Spaß gemacht haben.

Zum einen ist das eine tolle Übung um miteinander ins Gespräch zu kommen, zum anderen wird dir diese Übung zeigen, dass dein Kind sich über Kleinigkeiten erfreuen kann, die für dich vielleicht nebenbei laufen und / oder so gut wie keine Bedeutung haben.

Nebenbei erweitert sich der Wortschatz deines Kindes und du bekommst neue Ideen für Aktivitäten.

Setz dich mal in einer ruhigen Minute hin

und denk mal über das nach, was dir in deiner Familie wichtig ist?
Welche Werte sind dir in deiner Familie wichtig?
Was möchtest du deinem Kind vermitteln?
Vor allem: warum?
Warum ist dir genau dieser Wert wichtig?
Weil er eine Bedeutung für dich hat?
Weil du sie in den ersten fünf Jahren deiner Kindheit erlebt und sie sich deshalb bei dir eingeprägt haben?
Oder weil, man das halt so macht?
Stopp!
Wer ist denn dieser „man“?

Doch warum sind deine Ansprüche so hoch?

Liegt es daran, dass du selbst eine wunderbare Kindheit hattest und dieses deinem Kind weitergeben möchtest?
Hatten deine Eltern Werte, die sie dir sowohl bewusst als auch unbewusst in die Wiege gelegt haben?

Oder hast du komplett das Gegenteil erlebt und möchtest nicht, dass dein Kind dieselbe Kindheit erlebt wie du sie erleben musstest?

Wie oft hast du dich schon gefragt, was wäre, wenn…?
Ja, was wäre, wenn…?

Ist das wichtig?
Könnte der Gedanke an deiner jetzigen Situation etwas ändern?

Nein!

Warum machst du dir dann Gedanken darüber?
Warum setzt du dich damit unter Druck?

Ich habe dir hier eine kleine Liste von 7 Werten zusammengestellt, die für mich in meiner Familie wichtig sind.

Du kannst diese selbstverständlich für deine Familie ändern, anpassen und / oder ergänzen.

1. Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit schenkt deinem Kind Sicherheit. Es lässt dein Kind spüren, dass du es liebst, dass es Beachtung findet und wichtig ist.
Dieses ist für dein Kind elementar und nicht ersetz- bzw. wiederholbar.
Somit gibt es nichts Wichtigeres als Aufmerksamkeit.

Wenn dein Kind also eine Frage stellt unterbreche kurz deine Tätigkeit und antworte deinem Kind.

Warum das so wichtig ist, erkläre ich dir:
Du bist erwachsen, kennst die Uhr und hast eine Wahrnehmung, was die Zeit und Dauer von bestimmten Tätigkeiten angeht.
Kinder aber nicht.
Kinder wissen nicht was gleich, später, einen Moment noch usw. bedeutet.
Und sind wir doch mal ehrlich:
Wissen wir wie lange es dauert, wenn unser Partner zu uns „gleich“ sagt?

Zum anderen sind 5 Minuten so wahnsinnig lange für Kinder. Fast eine Ewigkeit.

Jetzt weiß ich natürlich auch, dass es sich nicht von Luft und Liebe leben lässt und der Haushalt sich, im Normalfall, auch nicht von selbst macht

ABER

Mit Kleinigkeiten über den Tag verteilt, kannst du deinem Kind die Aufmerksamkeit schenken, die es sich wünscht.

Höre aufmerksam zu

Hört sich leicht an, ist es aber nicht.
Wie oft hast du dich schon dabei ertappt, dass du dein Kind beim Reden unterbrochen hast?
Dabei ist übrigens vollkommen egal warum.

Suche das Gespräch

Wie reagierst du, wenn dein Kind aus der Kita, der Schule nach Hause kommt?
Lass mich raten?
„Wie war dein Tag?“???
Und lass mich noch mal raten.
Dein Kind antwortet: „gut“.
Du bist enttäuscht und wunderst dich, warum dein Kind nicht mehr erzählt.

Wundert dich das wirklich?

Was antwortest du denn, wenn dich jemand fragt, wie es dir geht?
Wahrscheinlich „gut“ und das Gespräch ist beendet.

Fällt dir etwas auf?

Es ist dieselbe Kommunikation – sogar dieselbe Antwort.

Wie kannst du dieses jetzt ändern?
Sehr simpel.
Und wahrscheinlich wirst du gleich lächeln und dir denken, warum du das nicht schon längst gemacht hast?

Stelle andere Fragen:

• Was war heute das Lustigste, was du erlebt hast?
• Wer ging dir so richtig auf die Nerven?
• Wer hat heute in der Nase gepopelt?
• Welches Mädchen hatte ihre Haare heute zusammen?
• …

Routine pflegen aber gleichzeitig flexibel bleiben

Hast du bestimmte Rituale, die euch durch den Alltag begleiten?
Das abendliche Gute-Nacht-Geschichte Vorlesen, Frühstücken bevor ihr aus dem Haus geht, Tischsprüche …. ist nur eine kleine Aufzählung.
Rituale geben Sicherheit und Struktur und führen dein Kind durch den Alltag, so dass sich daran entlang hangeln kann.
Dieses kannst du z. B. mit deinem Kind basteln und mit Worten und / oder Bildern und entsprechender Uhrzeit versehen.
Bitte plane aber nicht den ganzen Tag und die komplette Woche mit Terminen, Hobbies, Schule / Kita durch, denn sowohl Flexibilität, freie Zeit als auch Langeweile sind wichtig.

Gemeinsame Aktivitäten

Nimm dir die Zeit für gemeinsame Aktivitäten mit deinem Kind.
Das können der gemeinsame Einkauf, das gemeinsame Hobby oder ein Waldspaziergang, eine Bastelaktion, ein Gesellschaftsspiel sein.
Am besten du schaltest alle störenden Geräte wie Handy usw. aus oder legst es soweit weg, dass es außer Reichweite liegt und du somit nicht in Versuchung kommst.

2. Dankbarkeit

Was bedeutet für dich Dankbarkeit?
Wie wichtig ist dir Dankbarkeit?
Lebst du sie deinen Kindern vor?
Erinnerst du sie daran?
Wie wichtig ist es dir, dass sich dein Kind bedankt.
Kannst du selbst dankbar sein?
Für was bist du dankbar?

Dankbar sein kannst du üben.
Üben, dich für etwas Schönes zu freuen.
Aber auch über Selbstverständliches.

Bist du dankbar über dein Leben?
Deiner Gesundheit?
Deinem Haus / deiner Wohnung?
Deinen Partner?

Dankbarkeit steigert deine Zufriedenheit und die deiner Familie.

Bist du dankbar, bist du weniger anfällig für Stress und lässt dich nicht so leicht in die Irre führen.

Deinem Kind kannst du dieses leicht vorleben
Wenn es im Alltag eine Situation gibt, in der du dankbar bist, sprich es aus.
Hält dir gerade jemand die Tür auf, kannst du dich dafür bedanken.
Hat dein Partner abends für dich gekocht, kannst du dich bedanken.
Hat sich ein Freund wertvolle Zeit genommen und dir zugehört, kannst du dich bei ihm dafür bedanken.

Es geht nicht darum für alles und jede Kleinigkeit „Danke“ zu sagen, weil „man“ es halt so macht oder weil du das Gefühl hast, dass dein Gegenüber jetzt „danke“ hören will.

Dankbarkeit kommt von innen.

Von deinem Herzen!
Wenn du dieses deinem Kind vorlebst, wird es die Handlungen und Wörter abspeichern und sie nutzen.
Sollte es sprachlich so weit sein, wird es die Worte auch selbst aussprechen, am besten freiwillig.

Dankbarkeit zeigen

Nicht nur mit dem Wort „Danke“ kannst du Dankbarkeit zeigen.
Wie würdest du dich fühlen, wenn dich ein fremder Mensch, ohne ersichtlichen, Grund anlächelt?
Bist du diejenige, die dieses hinterfragt?
Oder eher diejenige, die zurück lächelt und sich freut?
Wie wäre es mit kleinen Notizen für deinen Partner auf dem Küchentisch mit lieben Worten?
Oder einem gemeinsamen Ausflug als Familie am Wochenende.
Hast du ein Hobby, dem du nachgehen kannst?
Ich persönlich liebe es, wenn mir mein Mann den Kaffee ans Bett bringt.

3. Ehrlichkeit

Du kennst bestimmt die folgende Situation: Du sitzt an Weihnachten mit deiner Familie zusammen, hast fast alle Geschenke ausgepackt und plötzlich kommt deine Oma mit einem kleinen, weichen Geschenk und einem Lächeln um die Ecke. Sie reicht es dir mit leuchtenden Augen. Du bedankst dich und öffnest es.
Tatatada: es sind? -Richtig! – selbstgestrickte Socken (ich verspreche dir übrigens, dass du später, wenn du größer und häufig kalte Füße hast, dich über diese freuen wirst)!
Ich sehe dir gerade förmlich deine Freude an.
Mir ging es als Kind genauso!
Und jetzt kommt die Frage deiner Oma: „Freust du dich denn gar nicht?“

Ja, was antwortest du denn jetzt?

Die Wahrheit?
Oder lieber etwas, worüber sich die Oma freuen würde?

Die Situation verdeutlicht sehr gut, dass zwar Ehrlichkeit wichtig ist aber auch mal eine Notlüge angebracht ist. Denn was würde passieren, wenn du ehrlich geantwortet hättest?
Richtig, deine Oma wäre traurig!

Jetzt ist es aber so, dass nach drei Tagen Weihnachten vorbei ist und du wieder gemeinsam mit deiner Familie zu Hause bist.
Was machst du jetzt mit den Socken?
Und wie erklärst du deinem Kind die Situation?

Vor allem in Hinblick darauf, dass dir Ehrlichkeit wichtig ist?

Es ist wichtig, dass du zu deinem Kind ehrlich bist, ihm genau erklärst, warum du in diesem Fall deine Oma angelogen hast und deinem Kind keine Moralpredigt hälst.
Als Beispiel kannst du deine Freundin nehmen, die gerne zu Besuch kommen möchte, du es aber nicht möchtest.
Natürlich kannst du jetzt zig Ausreden finden, warum es gerade nicht geht. Du kannst aber auch einfach die Wahrheit sagen.
Denn es gibt Momente, in denen es dir nicht gut geht, du alleine sein willst oder es einfach nicht passt.
Du bist keinem eine Rechenschaft schuldig aber antworte!

Reflektiere Lügen

Sicherlich gab es schon die ein oder andere Situation, in denen dein Kind dich angelogen hat und du es direkt gemerkt hast.
Sprich mit deinem Kind über die Situation und frage nach: Warum hat dein Kind da gelogen? Hatte es Angst? Musste es mit einer Bestrafung rechnen? War es eine Notlüge? Wollte es dich überraschen?
Oft gibt es einen Grund an den du gar nicht denkst!

Lobe dein Kind ehrlichen Lügen

Hat dein Kind dich doch mal angelogen, gib ihm die Möglichkeit und Zeit dieses selbst aufzuklären.
Vielleicht plant dein Kind für deinen Geburtstag eine Überraschung und lügt dich deshalb das nächste halbe Jahr an.
Reite nicht ständig darauf rum.
Lobe es, wenn es die Situation aufgeklärt hat.

Eigene Fehler zugeben

Jeder macht Fehler!
Diese sind wichtig!
Denn aus jedem Fehler lernst du!
Wenn du also einen Fehler machst, gib ihn zu und entschuldige dich dafür.
Keiner ist fehlerfrei!

4. Gelassenheit

Wie leicht liest sich für dich das Wort Gelassenheit?
Was denkst du spontan?
Bist du gelassen?
Oder fühlst du ich direkt gestresst, wenn eine unvorhergesehene Situation passiert?
In einem älteren Blogartikel habe ich schon über die 6 Tipps für einen stressfreien Beginn in den Tag geschrieben.

Lass dich von deinem Kind unterstützen

Kinder helfen sehr gerne.
Sei es die Spülmaschine ausräumen, das Gemüse schälen, Rezepte raussuchen, kochen.
So sehen die Kinder auch direkt, was es zum Essen gibt und meckern weniger umher.
Und selbst wenn sie meckern, nimm es nicht persönlich.
Sollten sie lieber eine Scheibe Toast mit Butter und Käse statt Schinkennudeln essen wollen (hatten wir gestern Abendessen mit unserem 3-jährigen Sohn), dann ärgere dich nicht über den Aufwand den du hattest, sondern schmiere ihnen halt ein Toast.
Denn ehrlich gesagt, wäre es mir egal, was mein Sohn lieber essen möchte.

Regeln besprechen

Es bringt dir nicht viel gegenüber deinem Kind Verbote auszusprechen, denn höchstwahrscheinlich wird es diese brechen!
Erkläre ihm lieber deine Regeln und warum du auf diese Wert legst.
Wenn es dir z. B. wichtig ist, dass dein Kind Bescheid gibt, wenn es auf einer Party angekommen ist, dann erkläre ihm, dass du dir Sorgen machst. Eine kurze Nachricht oder ein kleiner Anruf eine Straße vorher reicht ja um Gewissheit zu haben.
Hinterfrage stetig deine Regeln und passe sie den Charakteren, alter und Begebenheiten in deiner Familie an.

Freiraum für jeden

Freiraum ist für jeden wichtig.
Genau wie du Zeit für dich brauchst und dazu gerne meinen Blogartikel Zeit für dich lesen kannst.
Ist es wichtig, dass auch dein Kind Zeit für sich hat.
Ob es dabei die Tür zu seinem Zimmer zu macht, lieber auf den Fußballplatz geht oder nicht sprechen will, akzeptiere es.
Dein Kind benötigt diese Zeit für sich selbst um seine Identität zu finden, zur Ruhe zu kommen und den Tag zu verarbeiten.

In der Partnerschaft

Auch, wenn dein Kind selbstbestimmt schlafen geht, gibt es doch die Momente, die du mit deinem Partner abends hast. Denn Zeit zu weit ist wahnsinnig wichtig.
Und wenn ihr nur Arm-in-Arm nebeneinander auf der Couch liegt und fernsehen schaut.
Vielleicht habt ihr ja auch einen Babysitter oder euer Kind ist schon so alt, dass es mal zwei, drei Stunden alleine sein kann (ich spreche nicht vom Grundschulalter) und ihr mal alleine Essen oder ins Theater gehen könnt.
Je nachdem wie alt dein Kind ist und ob du deine Verwandten in der Nähe hast, gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, dass dein Kind dort mal übernachten kann.
Ich empfehle dir dieses erst, wenn dein Kind ganz klar und deutlich den Wunsch danach geäußert hat.

Im Alltag

Hast du einen Familienkalender?
Hängt der auch so an der Wand, dass er für jeden einsehbar ist?

Du könntest ihn mit Bildern mit den verschiedenen Aktivitäten und aufgemalten Uhren gestalten.
So weiß jeder, was und wann passiert.

Am Wochenende

Gemeinsame Aktivitäten sind wichtig.
Jedoch musst du dein Kind nicht bespaßen!
Denn auch du und dein Partner haben das Recht auf ausschlafen und ein ausgiebiges Frühstück.
Bei Unternehmungen empfehle ich ein kleines Etui mit Pflaster, Desinfektionsspray, eine Pinzette und eine kleine Flasche mit Wasser, so dass ihr die Wunden direkt versorgen könnt.

5. Respekt

Um sich positiv und frei entwickeln zu können, braucht und verdient dein Kind Respekt.
Es möchte in seinen Bedürfnissen anerkannt und beachtet werden, sich angenommen fühlen, auch wenn diese nicht deinen Erwartungen als Elternteil entspricht.
Erkennst du die Möglichkeiten wie auch die Fähigkeiten deines Kindes?
Denn auch dieses beinhaltet einen respektvollen Umgang.

Doch wie lernt dein Kind respektvoll zu sein?

Einerseits, weil du es ihm als Vorbild vorlebst.
Andererseits auch, in dem du deinem Kind altersentsprechende Aufgaben und somit Verantwortung übergibst.
Bei jüngeren Kindern kann es zum Beispiel das Besteck sein, dass es für die gemeinsame Mahlzeit auf den Tisch legt.
Ältere Kinder können alleine zum Bäcker gehen (vorausgesetzt ihr wohnt nicht an einer großen Hauptstraße und das Kind muss mehrere Kreuzungen überqueren), fehlende Zutaten im Supermarkt einkaufen.

Bitte denke bei den Aufgaben zurück an deine eigene Kindheit:
Was fandest du so richtig langweilig?
Wo drauf hattest du so gar keine Lust?

Bitte wähle diese Aufgaben NICHT!

z. B. Müll rausbringen.

Traue deinem Kind etwas zu, ohne es zu überfordern!
Motiviere es, weil es gerade zum System Familie beiträgt!

Kleinigkeiten im Alltag

Wie ist deine Sprache im Alltag?
-genervt, respektvoll, müde, langweilig, stolz
Gibst du eher Kommandos?
Oder stellst du auch mal Fragen?
Rollst du dann mit den Augen, wenn die Antwort nicht so ausfällt, wie du es erhofft hast?
Respektierst du dich so wie du bist?
Und meckerst du an dir rum?
Kritisierst du andere?
Oder lobst du eher?

Es geht nicht darum anderen Menschen Honig ums Maul zu schmieren (die sind nämlich schon süß genug), sondern authentisch zu sein.

Wie geht es dir, wenn dein Partner während eures Gespräches das Handy in die Hand nimmt und anfängt zu telefonieren, weil für ihn das Gespräch beendet war, für dich aber noch nicht?

Wie geht es deinem Kind, wenn es dir Dinge erzählt, die es an dem Tag erlebt hat und du dich umdrehst, weil du dir ja nur einen Kaffee machen möchtest?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht so leicht ist, zu zuhören aber es ist wertvoll.

Doch Respekt gilt nicht nur gegenüber anderen
In erster Linie ist es wichtig, dass du respektvoll mit dir selbst umgehst!
Denn es bringt absolut niemanden etwas, wenn du nur gegenüber anderen respektvoll bist und dich dabei vergisst!
Denn dieses ist kein Egoismus, sondern Selbstliebe!
Und nur, wenn du dich selbst liebst, kannst du auch andere lieben!

6. Vertrauen

Die wichtigsten Dinge, die du deinem Kind mitgeben kannst sind Liebe und Vertrauen.
Vertrauen ist zum einen die Voraussetzung dafür, dass dein Kind ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln kann und zum anderen stellt es aber auch die Basis für eine gelungene Eltern-Kind-Beziehung dar.
Durch deine verlässliche, sorgende und liebevolle Zuwendung gegenüber deinem Kind in den ersten beiden Lebensjahren setzt du den Grundstein für das Urvertrauen bei deinem Kind.
Dieses sorgt für die innere emotionale Sicherheit und dein Kind kann darauf aufbauen um mit Menschen in Kontakt zu kommen, Vertrauen aufzubauen und zu trauen.

Leben ist Veränderung

Im Leben passieren manchmal unvorhergesehene Situationen, die nicht immer schön sind.
Damit dir diese Situationen nicht den Boden unter den Füßen wegziehen, ist es wichtig, dass du dir selbst vertraust, deine stärken und Fähigkeiten kennst und dir die Frage stellst:

Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
Und spätestens beim drüber nachdenken dieser Frage wirst du spüren, dass das Erlebnis im ersten Moment ein Schock war, aber du durch Veränderungen in deinem Leben dieses anpassen kannst.

Diese Unsicherheiten, Sorgen und Ängste, die du spürst, merkt dein Kind und wird auch unsicher.

Und in diesem Fall hilft: Vertrauen!

Dieses stärkt nicht nur den Zusammenhalt in deiner Familie, sondern auch das Selbstvertrauen deines Kindes.

Vertraust du deinem Kind?
Traust du ihm etwas zu?

Denn nur so kann dein Kind lernen sich etwas selbst zu trauen, neugierig zu sein, sich Herausforderungen zu stellen, Dinge auszuprobieren, Lösungen zu suchen.

Von Anfang an
Ab wann fängt man jetzt an vertrauensvoll mit dem eigenen Kind umzugehen?
Am besten schon während der Schwangerschaft.
Das Gefühl sicher, anerkannt und geliebt zu werden ist ein wunderbares Geschenk, welches du deinem Kind machen kannst.

Hör auf dein Bauchgefühl und gehe nach deinem Mutterinstinkt!

Insbesondere in schwierigen Situationen, bei Problemen ist es wichtig, dass dein Kind das Gefühl hat, zu dir kommen und dir vertrauen zu können.
Ermutige dein Kind zu dir kommen zu dürfen – egal, wie es ihm geht!

7.  Zusammenhalt

Eine Familie ist nicht nur ein System, es ist ein Gefühl, eine Lebenseinstellung!
Doch für dieses harmonische und friedliche Miteinander musst du arbeiten.
Und das täglich!
Eine Familie ist nichts, was nebenbei oder automatisch läuft.

Was bedeutet Familie für dich?

Das kostbarste Gut?
Die Gemeinschaft, die all deine Lieblingsmenschen umfasst?
Der Kern, um den sich alles bewegt?
Die Heimat deines Herzens?
Für den Rest deines Lebens nie wieder alleine zu sein?
Alles, was du brauchst um glücklich zu sein?
In einer Familie leben nicht nur unterschiedliche Charaktere, sondern auch unterschiedliche Generationen.
Diese zu verbinden und damit ein WIR – Gefühl zu erzeugen, geht über Gespräche, gemeinsame Aktivitäten, ein gemeinsames Hobby.Gerade im Alltag oder in schwierigen Situationen vergessen wir oft diese Dinge. Umso wichtiger ist es, diese Momente festzuhalten, z. B. in Form von Fotogeschichten, Fotobüchern, Collagen, selbstgemalten Bildern.

Projekt Familie

Setz dich am Wochenende, vielleicht beim Pyamafrühstück, mit deinen Liebsten zusammen und sprecht über eure Familie:
• Wie ist die Stimmung gerade in der Familie?
• Was ist gerade Thema?
• Welche äußeren Veränderungen (Kita/Schule, Jobwechsel, neues Familienmitglied) gab es in letzter Zeit?
• Gibt es notwendige Anschaffungen?

Miteinander reden

Wie sieht der Alltag deiner Familienmitglieder aus?
Interessierst du dich nur für die großen Übergänge oder auch für die Kleinigkeiten im Alltag.
Wann redet ihr miteinander?
Nutzt ihr Mahlzeiten um euch über euren Tag auszutauschen?
Was aber, wenn das Kind zu Hause nicht reden mag?
Dann mach es dir nicht komplizierter als es ist und fahr ihn zu Training, zu Freunden. Denn oft reden Kinder, wenn sie sich ungezwungen in Situationen befinden.

Miteinander erleben

Begleite dein Kind zu Auftritten, zum Training, zu Spielen.
Doch Vorsicht: Je nach Alter hat dein Kind bestimmte Vorstellungen, wer ihn begleiten, wo du dich aufhalten und was du für Kleidung tragen darfst.
Wo wir wieder beim Thema miteinander reden wären.

Familienzeit

Oftmals ist es mit Arbeitszeiten, Hobbies, Terminen schwierig gemeinsame Zeit zu finden.
Versucht einmal täglich eine Uhrzeit zu finden, in der ihr euch trefft und wenn dies z. B. beim Abendessen ist.
Lasst dieses zu einem Ritual werden.
Wenn du Jugendliche zu Hause hast, die auf so etwas keinen Bock mehr haben, kannst du diese mit ihrer Lieblingsspeise, einer Schüssel mit Nüssen oder einem schon fertig geschmierten, und in mundfertig geschnittenen Stücken, Toast locken.

Haushaltsaufgaben

Dein Kind hat bestimmt neben Kita / Schule noch ein Hobby, Trainingszeiten und du scheust dich so die wertvolle freie Zeit deines Kindes in Anspruch zu nehmen.
Brauchst du aber nicht.
Denn wenn jedes Familienmitglied eine Kleinigkeit übernimmt bleibt mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten.
Es geht ja auch nicht darum, dass du die komplette freie Zeit deines Kindes nutzt um ihn im Haushalt einzubinden, sondern nur um eine Kleinigkeit.
Denn je nach Alter und Interessen liebe es Kinder, wenn sie einen Teil zur Gemeinschaft beitragen dürfen und wenn sie in der Pubertät sind und so gar keinen Bock darauf haben, ist es deine Aufgabe, ihnen Verantwortung zu übergeben. Denn irgendwann möchten sie ja einen eigenen Haushalt führen.

Bei jüngeren Kindern kann das z. B. das Ausräumen der Spülmaschine sein.

Wenn deine Tochter sich z. B. für das Kochen interessiert, lass sie doch mal selbst kochen.
Interessiert sich dein Sohn fürs Internet? -Nutze es und lass ihn für den nächsten Urlaub das Ziel recherchieren.

Bei Jugendlichen wird das schon schwieriger: Aber nicht unlösbar!
Am besten eignet sich wahrscheinlich das Mittagessen am Wochenende.
Zum Frühstück liegen sie wahrscheinlich noch im Bett und beim Abendessen sind sie erst gar nicht zu Hause.
Nutze also die Zeit beim Essen und frag ihn, was für eine Aufgabe er dieses Wochenende im Haushalt komplett alleine übernehmen möchte?
Die komplette Verantwortung liegt also bei ihm.
Und egal, was er sagt: akzeptiere es und lass ihn machen!
Auch, wenn du es anders angehen oder es bei dir danach besser aussehen würde.

Denn das ist deine Wahrnehmung.

Nehmen wir mal an, er hätte wahnsinnige Lust die Fenster bei lauter Musik zu putzen.
Dann nutze die Zeit für den Einkauf und lass ihn alleine.
Du vertraust ja schließlich deinem Kind!
Und wenn du dann zurückkommst, vergiss bitte nicht dich zu bedanken.
Ganz egal, wie es aussieht.
Erkenne die Mühe an.
Auch wenn es nicht perfekt ist.
Denn was ist schon perfekt!

Und wenn du ihn am darauffolgenden Wochenende wieder fragst und er dasselbe antwortet: dann frag ihn, ob du ihm an einer kleinen ecke zeigen kannst, wie du es machst.
Vielleicht mag er einen Tipp bekommen.

Über die Autorin

Maria Klitz ist 31 Jahre jung, verheiratet und hat einen 3-jährigen Sohn.
Durch die Schwangerschaft, Mama-sein und die Bedürfnisse ihres Sohnes änderte sich nicht nur ihre Lebenseinstellung, sondern auch ihr pädagogisches Handeln, welches sie als gelernte Erzieherin in ihrem Job anwandte.
Sie lebt mit ihrer Familie auf einem kleinen Dorf im Landkreis Gießen und befindet sich gerade im Aufbau ihrer Selbstständigkeit. Ihr Ziel ist es Eltern zu stärken, so dass sie in ihre Fähigkeiten wieder vertrauen und so mit ihren Kindern auf Augenhöhe kommunizieren können statt sich dem Druck der Gesellschaft beugen und ihre Kinder mit Strafen konfrontieren zu müssen.

Mehr über Maria Klitz

FacebookseiteFacebookgruppe,  Instagram, Blog